Meine Tochter erzählt mir von Drogendealern an ihrer Schule. Überforderte Lehrer rächen sich an unseren Kindern und Zwölfjährige sitzen, statt zu rauchen, wie wir früher, koksend im Gebüsch. Erstklässler geben den verbal erbrochenen Dünnschiss ihrer RTL-Familien wieder. Interessiert aber keine Sau. Außer, wenn ich meinen Porsche vor der Schule kurz im Halteverbot abstelle, werde ich sofort angesprochen. Und die SUV-Mamis giften mich an, meine Zigarette und subversiver Rap aus dem Autoradio könnten ja ihrem Elite-Nachwuchs schaden. Statt sich um die als kleine Nutten verkleideten Schlampen zu kümmern, denen es genau so wie ihren Lehrern scheißegal ist, ob sie das Schuljahr schaffen. Solange die SIM im edlen Smartphone geladen und die Flatrate für den nächsten Chat mit ihren Dealern gebucht ist, kann nichts schief gehen. Wird es aber!
Hardcore Möchtegern-Manager unter 30, ohne jede Erfahrung drängen an die Macht, so sie denn ihr Studium ohne größeren Burnout geschafft haben.
Auf Facebook wird schwülstige Selbstdarstellung geprobt. Könnte ja irgendeine Personalagentur interessieren, wie geil die letzte Bussi-Bussi-Party mit C-Promis in der Möchtegern-Millionenstadt München war. Tut es aber nicht! Ein Glück, dass dieses „Internet“ noch Neuland ist, wie die (fast) ranghöchste Regierungsbeamtin gelegentlich mal anmerkte.
Während also die Lehrpläne von Schwachköpfen gemacht werden, um neue Schwachköpfe heran zu „bilden“, die Selbstdarsteller sich so geil finden, dass sie sich jeden Tag neu feiern und Europas Vorzeige-Republik immer rasanter den Bach runter geht, gibt es noch Arschlöcher wie mich. Denn mich beeindruckt das alles – Pause – überhaupt nicht. Ich rege mich nicht auf. Aber ich halte diesen ganzen Wichsern gern einen Spiegel vor.
Und jetzt schütten wir alle einen ordentlichen Schluck Cognac in unseren Kaffee und haben Spaß 😉